Die Bedeutung dieses schönen Wortes kennen wohl die meisten: Kuddelmuddel bedeutet so viel wie „wirres Durcheinander“.
Im Norddeutschen ist teils auch noch die engere, frühere Bedeutung als „Lumpen-, Schmutz- oder Schmierkram“ geläufig. Laut Etymologie handelt es sich um eine expressive Wortbildung, die sich wahrscheinlich um die Mitte des 19. Jahrhunderts von Berlin aus verbreitet hat. Nach zahlreichen Berlin-Besuchen kann ich das als Wahl-Süddeutscher leicht nachvollziehen. Der Wortbedeutung angemessen im Trüben liegt jedoch, aus welchen Bestandteilen genau sich der Begriff zusammensetzt.
Dem Wörterbuch der Deutschen Sprache zufolge kommt der erste Teil vom norddeutschen „kodden“ oder „koddeln“ für das eilige Waschen von Leinenzeug bzw. von „Koddelije“ für „Sudelwäsche“. Damit verwandt sind auch das rheinische „kuddele“, das den Vorgang beschreibt, wenn Schmutzwäsche oberflächlich durch eine Lauge gezogen wird, sowie das englische „coddle“ für langsames Köcheln.
Der zweite Teil des Wortes mag vom norddeutschen „Modder“ (für „Moder“) stammen, das wiederum mit dem rheinischen „Muddel“ für „Schlamm“ oder „Schmutz“ bzw. „muddele“ für das Aufwühlen von Bodensatz oder Trüben einer Flüssigkeit verwandt ist. Es steht jedoch auch die Möglichkeit im Raum, dass es sich bei „-muddel“ nur um ein Reimwort ohne Bedeutung handelt.
Ein ziemliches etymologisches Kuddelmuddel also …
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